Am vergangenen Samstag stieß das bundesweite Vernetzungstreffen zur radikalen Verkehrswende an der Mahnwache in Warmenau auf breites Interesse von nah und fern. Unter dem Motte „Der Widerstand schlägt Wurzeln“ trafen sich Aktive aus Wolfsburg, Niedersachsen, Berlin und dem übrigen Bundesgebiet, um eine gemeinsame Strategie für 2023 zu besprechen. Außerdem ging es darum, wie Wolfsburg zum neuen Kristallisationspunkt für die überregionale Verkehrswende werden kann.
Die rund 30 Teilnehmenden erarbeiteten bereits auf dem Treffen konkrete Projekt- und Aktionsideen für die kommenden Monate. Dabei sind sich alle einig: Eine reine Antriebswende ist eine Nebelkerze der Automobil-Industrie, und stellt keine wirkliche Verkehrswende dar. Diese ist aber dringend nötig, um nicht nur die ökologischen, sondern auch die sozialen Folgeschäden des aktuellen Auto-fokussierten Systems zu überwinden.
Für Wolfsburg gilt dabei, was schon seit 10 Jahren für die Kohle-Reviere in Lausitz und Rheinland gilt: Der Wandel wird unweigerlich kommen – es ist jetzt an der Zeit durch Konversion der Branche eine sozial-verträgliche Entwicklung der Region anzupacken. Stattdessen setzt VW mit dem Trinity-Werk auf die Sackgasse „immer weiter so“. Das wird letztendlich zum disruptiven Wandel, also zur Krise für die Region führen, und damit zulasten der Beschäftigten hier vor Ort.
Eine zukunftsfähige Alternative beschreiben die Autoren rund um den ehemaligen VW-Betriebsrat Stephan Krull in ihrer umfangreichen Studie „Spurwechsel“. Wenn die Automobil-Branche bereit ist, ihre Produktion auf ÖPNV umzustellen, können Tausende neue Arbeitsplätze entstehen.
Um diese und weitere Ideen für eine sozial-ökologische Transformation von VW und der Region Wolfsburg weiter bekannt zu machen, planen die Teilnehmenden des Vernetzungstreffens in den kommenden Monaten weitere Veranstaltungen vor Ort und darüber hinaus. Aktuelle Informationen sind auf der Seite hier und auf https://stop-trinity.de zu finden.