Aus der Feder der Verkehrswende-Aktivistis in Wolfsburg gibt es einen weiteren Debattenbeitrag rund um die Zukunft der Mobilität. Seit Donnerstag ist die erste Episode ihres neuen Podcasts veröffentlicht, das Thema: Verkehrswende für Volkswagen, Wolfsburg und die ganze Welt. Der Titel des Podcasts ist dabei zugleich Vision und Kampfansage an die Region und den hiesigen Autokonzern: VW steht für Verkehrswende.
Denn eine Überzeugung sollte in den letzten Monaten Kampagnenarbeit in Wolfsburg klar geworden sein: Die dringend nötige bundesweite Umstrukturierung unserer Mobilität müssen wir gesellschaftlich (auch) von der Produktion aus denken, und damit dort ansetzen, wo täglich hunderte weitere Autos in die Welt gespült werden. Hinter dem Kurs von Konzernspitze und Standortleitung stehen milliardenschwere privatwirtschaftliche Interessen, die ihren Weg leicht in die politische Entscheidungsebene finden. Aber auch die Schwerpunkte und Strategien der Gewerkschaft und der Beschäftigten entscheiden darüber, wie sich die gesellschaftliche Stimmung entwickelt, und wohin es mit der Region und den Produktionsflächen in Zukunft geht.
Als Auftakt widmen sich die beiden Hosts des Formats in der ersten Episode allerdings erst einmal der grundlegenden Frage: Was bedeutet Verkehrswende, und warum ist ihre Umsetzung so wichtig? Dabei wendet sich das Gespräch weniger der bekannten Debatte um CO²-Emissionen im Verkehr zu, sondern beleuchtet besonders die sozialen Folgeschäden, die durch eine Auto-zentrierte Mobilität entstehen. Kernbotschaft dabei: Das Auto selbst ist das Problem.
Aktuell besetzen Privat-PKW wertvollen Öffentlichen Raum, die Versiegelung für ihre Infrastruktur treibt städtebauliche Probleme wie die Überhitzung von Städten und Überschwemmungsgefahren weiter voran. Auch die gesundheitlichen Folgeschäden, von den zahlreichen Verkehrstoten hin zu Erkrankungen durch Lärm- und Feinstaubbelastung, lassen sich nur mit einer Überwindung des Systems Auto lösen. Die sogenannte Antriebswende, also der Austausch der Kfz-Flotte durch batteriebetriebene E-Fahrzeuge, liefert dabei selbst auf die bisher primär diskutierten ökologischen Schäden durch CO²- und Feinstaub-Emissionen oder den Ressourcenabbau keine überzeugenden Antworten. Trotzdem verfolgen Auto-Lobby und Politik den Pfad der Antriebswende weiter. Der Ausbau der Lade-Infrastruktur soll die Öffentlichkeit dabei einen enormen Batzen Geld kosten – Geld, das an anderer Stelle für eine tatsächlich zukunftsfähige Mobilität gebraucht wird.
Von nun an sollen alle zwei Wochen neue Episoden erscheinen zu verschiedenen Aspekten und Lösungsansätzen rund um Verkehrswende. Verschiedene Interview-Partner*innen aus dem Volkswagen-Konzern selbst, aus der Region oder mit besonderer Expertise rund um die Durchsetzung einer zukunftsfähigen Mobilität werden dabei ihre Perspektiven teilen.
Den Podcast „VW steht für Verkehrswende“ gibt es ab jetzt über die Webseite verkehrswendestadt.de/podcast auf Funkwhale und auf Spotify zu hören. Vorschläge für Themen und Interview-Partner*innen können an [email protected] geschickt werden.