Seit vielen Jahren fordern Wolfsburger Antifaschist*innen, die nach dem hohen Wehrwirtschaftsführer der Nazis und erstem Geschäftsführer des Volkswagenwerkes Ferdinand Porsche benannte Porschestraße umzubenennen. Obwohl sein verbrecherisches Wirken in der damaligen KdF-Stadt noch allgemein bekannt war, wurde bereits kurz nach seinem Tod im Jahr 1951 die Hauptgeschäftsstraße nach dem Verantwortlichen für das Leiden und den Tod tausender Zwangsarbeiter*innen benannt.
Die langjährige Forderung nach Umbenennung, zumindest Kommentierung, ist nun Anfang Februar symbolisch von Antifaschist*innen umgesetzt worden. An mehreren Straßenschildern der Porschestraße, die ohne Hinweis auf seine verbrecherische Karriere aufgestellt sind, wurden Folien mit dem Schriftzug “Anne-Frank-Straße” angebracht. Darunter kommentierend: “Erinnerung an 20 000 Menschen, die durch PORSCHE im Volkswagen-Werk Zwangsarbeit leisten mussten. 1939-1945” -siehe Foto.
Bleibt zu hoffen, dass diese mutige Aktion die Diskussion über die Rolle Porsches im Faschismus neu belebt und vielleicht sogar zum Erfolg führt! Wenn Rufe Unverbesserlicher nach Strafe für die Aktion laut werden sollten: Auf keinen Fall mehr als sie Porsche für seine Verbrechen bekam – nämlich nichts!
Mehr über die Rolle Porsches und den Umgang mit ihm in Wolfsburg nach dem Faschismus kann in dem Buch: “75 Jahre ‘Stadt des Kdf-Wagen/Wolfsburg’, Stephan Krull (Herausgeber), Verlag Ossietzky, 2013” nachgelesen werden. Das Buch ist auch in der Stadtbibliothek Wolfsburg ausleihbar.
Quelle: https://wolfsburg.vvn-bda.de/