Verkehrswende-Aktivist*innen fordern von VW: „Jetzt eine echte und zukunftsfähige Neuorganisation schaffen – für den Bau von Straßenbahnen, E-Bussen und Cargo-Bikes“
Mit viel Freude haben die Aktivist*innen von „Stop Trinity“ und unterstützenden Gruppen in der Region Wolfsburg und Braunschweig die Meldungen vom voraussichtlichen Aus für das Trinity-Werk vernommen. Jetzt fordern sie, dass damit insgesamt ein Umdenkprozess beim bisherigen Automobil-Konzern einsetzen soll. „VW muss künftig für Verkehrs-Wende stehen – und zwar für eine echte, hin zu einer menschen- und umweltverträglichen Mobilität.“ Für VW würde das sogar große Chancen bieten.
Denn: Straßenbahnen, E-Busse mit On-Demand-Service sowie Cargo-Bikes als integrierte Zuliefersysteme auf der letzten Meile erfordern nicht nur viel Handarbeit, sondern auch präzise Ingenieurskunst. Daher, so die Verkehrswende-Aktivist*innen, wäre der Standort Wolfsburg für eine solche große Transformation gut geeignet. Viel mehr als der verkehrspolitisch fatale Umbau auf E-Autos würden dadurch Arbeitsplätze erhalten bleiben oder sogar neu geschaffen. Die Nachfrage nach modernen und klimafreundlichen ÖPNV- und Cargo-Systemen ist riesig, die Wartezeiten sehr lang. Für eine echte Verkehrswende braucht es schnell große Produktionskapazitäten für Straßenbahnen, E-Busse und Cargo-Bikes plus der Entwicklung von maximal automatisierten Leittechniken, damit Trams und Busse nicht im Stau stecken und die Güterauslieferung optimal abgewickelt werden kann. Die Produktionshallen und -kapazitäten in Wolfsburg sind dafür wichtig – und offenbar, wie in Medien zu lesen ist, schwach ausgelastet. „VW – Ihr werdet gebraucht“, heißt es von den Verkehrswende-Aktiven: „Aber anders – und schnell!“
Zeichen setzen könnte auch die Stadt Wolfsburg, in dem sie in Kernstadt und Ortsteilen die Verkehrswende durch ein attraktives Fahrradstraßennetz, autofreie Zonen in den Ortskernen und um Kindergärten und Schulen schafft sowie schnell den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie eines Straßenbahnnetzes mit Anschluss an die vorhandenen Bahnlinien (sogenannte RegioTram) vergibt.
Hilfreich wäre, wenn der Konzern nicht in Privathand bliebe, sondern vergesellschaftet würde. Dann könnten Produktionsentscheidungen so fallen, wie es eine moderne, klima- und menschenfreundliche Verkehrspolitik erfordern – statt sich nur am Profit auszurichten.