Leserbrief von Alfred Hartung
An
Redaktion der WN
Leserbrief zu ” E-Autos: Alle Stromer liegen knapp vorm Touran”, WN vom 16.2.24
Repression statt Dank
Die E-Modelle des VW-Konzerns scheinen sich zu einer Belastung zu entwickeln. “Der Januarabsatz der ID.-Modelle in Deutschland ist eine Katastrophe”, so der Artikel. Kaum vorstellbar, was geschähe, würden im nächsten Jahr – wie geplant – die hochpreisigen “Trinity”-Modelle dazu kommen. Diese Fehlinvestition in mehrfacher Milliardenhöhe haben die öffentliche Diskussion und vor allem die Aktivitäten des Verkehrswendeaktivisten um Amsel44 verhindert- glücklicherweise muss man inzwischen sagen. Doch statt Anerkennung und so etwas wie Dank regnete und regnet es auf die Aktivist*innen Beschimpfungen und Repression wie z.B. Hausdurchsuchungen unter lächerlichen Vorwänden. Und der VW-Vorstand scheint beratungsresistent zu sein: Statt auf die Transformation zu umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmittel umzuschwenken, wird der Bau von SUV und anderen “Stadtpanzern” vorangetrieben. Maßstab ist wohl ausschließlich der Profit.
Hier noch das, was die WN “weggekürzt” hat:
Statt von dieser Profitstrategie abzurücken, wird hierzulande das Gejammer über chinesische Ausfuhren immer stärker. Importzölle sollen es richten, während die hiesigen Hersteller weiter auf Verbrennungsmotoren und das profitträchtige Luxussegment setzen. Ganz nebenbei ist man damit auf bestem Wege, in der Autobranche eine solide industrielle Basis mit viel Know-how und wertvollen Maschinen zu riskieren, die dringend für den Ausbau von mehr und besserer ÖPNV-Infrastruktur benötigt würde. Wer Autos bauen kann, könnte auch Busse und Züge herstellen. Aber der Markt richtet es offensichtlich nicht, und in Berlin fehlt nach wie vor der Wille, regelnd einzugreifen. Ist halt einfacher, auf die Chinesen zu schimpfen und weiter dem Götzen Auto zu huldigen. Deutschland, Land der Ideen.