Heute zum Artikel in der WAZ vom 19. August 2022 „So könnte Volkswagens Trinity-Fabrik zum Beschleuniger für den Naturschutz werden“
Die Trinity-Fabrik als Beschleuniger für den Naturschutz zu verkaufen, erinnert uns an die Schildbürger. Welch ein Possenstreich, wo es doch lediglich um einen gewöhnlichen Kuhhandel geht. Oder um in der religiösen Dreifaltigkeitslogik zu bleiben: Ablasshandel!
NABU-Chef Michael Kühn und VW-Projektplaner Jan Spies einigen sich darauf: wir bekommen Geld für die Bewässerung des Barnbruch, dafür lassen wir euch in Ruhe die Trinity-Fabrik bauen, halten die Füße still. Kein Naturschutzgutachten soll das Voranschreiten der himmlischen Pläne der Automobilgötter stören. So weit, so schlecht, so einfach. Wäre da nicht die Klimakatastrophe, die uns gemahnt: keine weitere Flächenversiegelung! Wirklich keine! Kurze Zeit zuvor wurde bereits beklagt, dass die Aller aufgrund der Trockenheit zu wenig Wasser hat und tausende Fische sterben. Die Feuerwehr und viele weitere Hilfskräfte müssen die Aller gießen, um schlimmstes zu verhindern. Wie absurd!
Wann kommt das in den Köpfen von Konzernmanager*innen und Politiker*innen an? Wir haben noch eine 20%ige Chance, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu begrenzen, wenn wir jetzt alles dafür tun. Wirklich alles! Für Wolfsburg heißt das, keine Flächenversiegelung, kein Trinity Werk und natürlich die Bewässerung des Barnbruchs. So wird ein Schuh draus.
„Auch in Sachen Klimaschutz will Volkswagen neue Maßstäbe setzen. Das Werk soll bilanziell CO2-neutral produzieren.“
Aus dem Zeitungsartikel
Das klingt gut, ist aber falsch. Es gibt keine CO2-neutrale Produktion. Heißt deshalb das Werk „Trinity“ mit Verweis auf die Dreifaltigkeit Gottes, um uns zu verdeutlichen, wir müssen nur fest genug daran glauben?
Stattdessen sollten wir den Tatsachen ins Auge sehen. Die Zeiten von Expansion und Profitmaximierung sind vorbei, wollen wir eine Chance auf ein erträgliches Überleben auf dem Planeten für unsere Kinder und Kindeskinder. Kein Leben auf Kosten Anderer. Wir müssen uns genau überlegen, was wir brauchen und wollen und entsprechend was und wie und wie viel wir produzieren. Wie wäre es mit Bahnen statt Autos?
Eine relativ kleine Kaste von Geschäftsführer*innen und Vorstandsvorsitzenden, sogenannte CEO, entscheidet über das Wohl und Wehe der Menschheit. Dazu gehören die Porsche und Piechs, die in enger Zusammenarbeit mit Hitler auf Kosten der Arbeiter*innen, Zwangsarbeiter*innen, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangenen reich geworden sind. Jetzt verkaufen sie uns als heilige Dreifaltigkeit ihren neuesten Streich, der ihnen weiterhin fette Dividenden in die privaten Kassen spülen soll, als Naturschutz und deshalb zu unser aller Wohl. Wollen wir ihnen Glauben schenken?