In einer Nacht, Regen und Nebelaktion wurden von Aktivist*innen 50 Kreuze um die XXL-Golf-Skulptur an der Braunschweiger Straße aufgestellt. Außerdem befestigten sie ein Transparent am Golf mit der Aufschrift “Autofahren kann tödlich sein”. Das Transparent ähnelt den Warnhinweise auf Zigarettenschachteln und verweist auf die Website autos-zerstoeren.de
Dort werden Zahlen, Daten und Fakten zur Gefährlichkeit des Systems Auto aufgezeigt. Unter anderem heißt es dort: “Das Auto ist das tödlichste Verkehrsmittel. 8-9 Menschen sterben jeden Tag in Deutschland. Weit über 800 Menschen schwer verletzt.” Die Aktivistin Leonie ergänzt dazu passend in einem Pressestatement: “Weltweit sind es 3.700 Tote. Jeden Tag! Ein Vergleich macht das deutlich. Stellen wir uns vor: Täglich geht zwei bis dreimal die Titanic unter, stürzen sieben vollgestopfte Jumbojets 747 ab oder entgleisen 37 Züge mit so vielen Toten wie beim bisher schlimmsten Zugunglück in Deutschland (Eschede 1998). Wäre Zugfahren, Fliegen oder die Schifffahrt so gefährlich wie Autofahren würde es sofort verboten werden. Aber im Autoland Deutschland wird der alltägliche Wahnsinn nicht hinterfragt. 50 Jahre Golf und die heutige VW Hauptversammlung sind guter Anlass darüber nachzudenken und das System Auto grundsätzlich in Frage zu stellen.”
Laut den Aktivist*innen sind viele Menschen gezwungen Auto zu fahren, obwohl sie das gar nicht möchten. Da aber das gesamte Mobilitätssystem auf das Auto ausgerichtet sei, fehlen die Alternativen von A nach B zu kommen. Das müsse geändert werden.
Eine ungewöhnliche Idee – Schweigeminute für Todesopfer im Verkehr auf VW Hauptversammlung
Eine ungewöhnliche Idee kommt aus den Reihen der Aktivist*innen. So heißt es in der Pressemitteilung: “Zu Beginn der VW-Hauptversammlung sollte eine Schweigeminute für die Todesopfer des Systems Auto eingeführt werden, um die zerstörerische Kraft des motorisierten Individualverkehr ins Bewusstsein zu bringen.”
Eine heftige Bilanz
Seit Einführung des Golfes gab es 381.700 Tote im deutschen Straßenverkehr.¹ Das sind pro Jahr 7.634. Das sind pro Tag 20,97. Wenn für jedes Todesopfer vor Beginn der heutigen VW-Hauptversammlung eine Schweigeminute gehalten wird, würde der erste Tagesordnungspunkt erst in 265 Tagen, also am 18. Februar 2025 aufgerufen werden.