Die IG Metall war vor über 30 Jahren weiter als heute. Damals erschien die Broschüre
»Auto, Umwelt und Verkehr – Umsteuern, bevor es zu spät ist«
nach der gemeinsamen Verkehrspolitischen Konferenz der IG Metall und des Deutschen Naturschutzrings im Jahr 1990.
Der damalige Gewerkschaftsvorsitzende Franz Steinkühler: »Die IG Metall hat nicht die 35-Stunden-Woche vereinbart, damit die Mitglieder 64 Stunden jährlich im Stau stehen. Die Schäden und Belastungen des Autoverkehrs für Mensch und Natur sind erheblich zu hoch.«
In dem Programm sind Vorschläge enthalten, die fast nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben, von Tempolimit über Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zu Demokratie in der Wirtschaft:
- Autoproduktion ohne Gift und Schadstoffe
- Systemisches Recycling der Altautos
- Verringerung von Emissionen und Energieverbrauch
- Sicherheit für alle, weniger Raserei
- Kooperationsmodell aller Verkehrsträger
- Ausbau des öffentlichen Verkehrs
- Vernetzung der Verkehrsträger
- Neue Fahrzeugkonzepte und Unternehmensstrategien
- Vernünftiges Verbraucher- und Verkehrsverhalten
- Politische Initiativen und Rahmensetzungen
Weiter schrieb Franz Steinkühler im Begleitbuch: „ökologische Schäden und soziale Frage im Westen, die Rodung von Regenwäldern, neue Armut in den Industrieländern und Hunger in den Entwicklungsländern zeigen zugleich, dass Kapitalismus und ungezügeltes Wachstum keine Alternativen sind. Regionale Lebensqualität und globales Überleben können wir nur gewinnen, wenn Arbeit und Technik im Einklang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen organisiert werden, wenn soziale Gerechtigkeit und Solidarität mehr gelten als das Recht des Stärkeren und der schnelle Profit.
Unser Ziel ist ein humanes, umweltverträgliches und effizientes Verkehrssystem. Das heute dominierende Automobil muss als Bestandteil eines integrierten Gesamtverkehrs neu konzipiert werden.“