Kolleginnen und Kollegen, 2023 was für ein Jahr für uns Beschäftigte. Kurzarbeit durch Teilemangel, Hochwasser überschwemmt ein Autozulieferer, Klimakrise trifft Automobilhersteller. Viele von uns müssen zu Hause bleiben und bekommen ihre sauber verdienten Überstunden abgezogen. Andere machen Kurzarbeit.

2023 ein Jahr der Pflicht- Schichten teilweise bis zu zwölf Tage arbeiten, ohne einen freien Tag, Kolleginnen und Kollegen. Wer so schon mal gearbeitet hat, der weiß, dass es bis an die menschliche Grenze gehen kann. Dieses darf 2024 nicht einfach so weitergehen. Da muss sich was ändern. Aber bleiben wir erst einmal bei 2023. Das Jahr der Krise für uns Automobil-Beschäftigte. Ford Saarluis ist dicht. Früher mal 6000 Beschäftigte. ZF will massiv Stellen abbauen oder gar nicht so weit weg von hier. 850 Beschäftigte stehen bei Hasenclever, Autozulieferer aus Battenberg auf der Kippe aber auch bei uns im Werk Zwickau werden Hunderte Befristete nicht übernommen. 2023 das Jahr, wo der Dachstuhl brennt, so sagte es einer vom VW-Vorstand. Das Performence Sparprogramm soll uns helfen. Vom größten Umbau aller Zeiten ist die Rede.

Vom größten Umbau aller Zeiten ist die Rede.

Wieder ein Sparpaket wird verhandelt. Sparpakete damit kennen wir uns gut aus, Kolleginnen und Kollegen. Was hab ich schon Sparpakete hier bei VW mitgemacht unter Piech KVP Quadrat Quadrat, weil wir sollten Quantensprünge machen beim Sparen. Gerne erinnere ich mich, wie wir unter Winterkorn Toyota überholen wollten. Was haben wir gespart? Danach hatten wir den Abgasskandal. Da durften wir gleich weiter sparen. Das letzte Sparprogramm hatte den flippigen Namen Speed. Eigentlich wurde und wird bei uns immer gespart. Wenn hier bei VW Kassel nicht gespart wird, dann ist doch was kaputt, sparen, bis sich kein Rad mehr dreht. Das können wir.

Sparen, bis sich kein Rad mehr dreht. Das können wir.

Das Ergebnis die Eigentümer Familie Piech und Porsche wissen gar nicht mehr wohin mit dem Geld. Auf 23,8 Milliarden wird das Vermögen von Wolfgang Porsche geschätzt. Ein weiteres Ergebnis. Befristete und Leiharbeiter fürchten um ihre Zukunft und jetzt? Performance? Mittlerweile scheint ja bei uns alles Performance zu heißen, vom Antrieb bis zum Sparprogramm. Natürlich wird in diesem Sparprogramm vom Personalabbau gesprochen. Wie überall. Man braucht nur die Zeitung aufschlagen vom Bosch bis Z.F. Vom Ford bis VW, Personalabbau. Welche Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen?

Die E-Mobilität ist in keiner Weise eine Lösung

Die E-Mobilität ist in keiner Weise eine Lösung. Da viel weniger Bauteile dranhängen, werden viel weniger Beschäftigte gebraucht. Wenn man sich mit der E-Mobilität beschäftigt, wird man schnell feststellen, dass alle ernstzunehmende Wissenschaftler sagen, die Anzahl der Autos muss sich halbieren, egal welcher Antrieb. Die IG Metall hat dazu ein Debattenpapier auf den Weg gebracht, wo sie sich dazu bekennt, dass die Autos kleiner und vor allem weniger werden. Wir sollten das ernst nehmen.

2023 ist auch das Jahr, wo VW Beschäftigte und Klimabewegung in Wolfsburg genau dazu ins Gespräch kommen. AMSEL44 heißt die Begegnungsstätte.

Kolleginnen und Kollegen 2023 ist auch das Jahr, wo VW Beschäftigte und Klimabewegung in Wolfsburg genau dazu ins Gespräch kommen. AMSEL44 heißt die Begegnungsstätte, wo die sich treffen. Über zukunftsfähige Produkte und Arbeitsplatzsicherung wird dort diskutiert. Denn tun wir das nicht, dann werden wir als Beschäftigte bald alt aussehen, was das Thema zukunftsfähiger Arbeit bei VW angeht. Ich möchte aus diesem Kreis Lars Hirsekorn, IG-Metall Betriebsratsmitglied aus Braunschweig zitieren. Er sagt in einem Interview zum ersten brauchen wir andere gesellschaftlich sinnvolle Produkte. Zweitens müssen wir über eine kollektive Arbeitszeitreduzierung nachdenken. Und drittens werden wir es in Zukunft nicht mehr leisten können, erwirtschaftete Milliarden zwei Familien zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sagt er: Aber natürlich wissen wir auch, dass wir in der Lage sind, etwas anderes wie zum Beispiel Straßenbahnen zu bauen. Zitat Ende. Wer den gesamten Artikel lesen möchte: Ich verteile nachher Zeitungen an der Hauptwache. Ich gebe dem Kollege Hirsekorn in allen Punkten recht

Haltet zusammen!

Zum Schluss. Was bleibt zum Schluss? Zusagen, egal, unter welchem Firmenlogo wir arbeiten, ob befristet, Leiharbeiter oder Stammbelegschaft. Wir stehen alle gemeinsam turbulenten Zeiten gegenüber. Haltet zusammen. Schöne Feiertage, wünsche ich Euch.