Aktuell findet eine Kletteraktion über der Braunschweiger Straße statt. Zwei Personen haben sich von der Fuß- und Radbrücke bei der Kreuzung Röntgenstraße abgeseilt und ein Banner aufgespannt: “Barrierefreier ÖPNV statt Autobau”.
Fürs Auto designte Städte sind voller Barrieren. Selbstbestimmte Fortbewegung beispielsweise im Rollstuhl ist häufig unmöglich.
“Eine Verkehrswende darf nicht ohne Barrierefreiheit gedacht werden”, so Cecile von der Gruppe Rollfender Widerstand. “Menschen mit Behinderung wollen genauso mobil sein wie Menschen ohne Behinderung. Wir wollen von einer Auto-fixierten Politik in zu einem ÖPNV für Alle, kostenlos und barrierearm.”
Aktivist:in Charlie ergänzt: “VW steht aktuell noch für Verkehrs-Wahn. Wir sorgen dafür, dass es für VerkehrsWende steht. Autos nehmen viel zu viel Platz ein. Platz, der für Fahrrad, Fußgänger:innen und Menschen mit Behinderung fehlt.
Ein vergleichsweise barrierearmes Verkehrsmittel ist die Straßenbahn. Wenn Barrierefreiheit beim Bau der Wagen berücksichtigt werden ist die Bahn für viele Menschen möglich, für die eine selbstbestimmte und eigenständige Nutzung von vielen Bussen oder gar Autos aktuell undenkbar ist.
Straßenbahnhaltestellen liegen ebenerdig, sind schneller und bequemer zu erreichen als S- und U- Bahnhöfe. Wichtig vor allem für gehbehinderte Menschen, Menschen mit Gepäck, Rollator, Kinderwagen.
Seit etwa einem halben Jahr werden in Wolfsburg Stimmen für eine radikale Verkehrswende lauter. Aktive fordern einen Umbau des Volkswagen-Stammwerks hin zur Produktion öffentlicher Verkehrsmittel, darunter: Straßenbahnen. Diese sollen dann auch durch Wolfsburg fahren. Unter Anderem dafür entwickeln Verkehrswende-Initiativen aus Wolfsburg und Umgebung einen Verkehrswendeplan. Als Summe verschiedener Ideen entwickeln sie einen Vorschlag für ein dichtes Netz an Fahrradstraßen, Straßenbahnlinien in Wolfsburg (als Stadtbahn und RegioTram), autofreie Zonen und barrierefreie kurze Alltagswege. Über einer der geforderten Straßenbahntrassen findet auch heute die Kletteraktion statt. Der aktuelle Planentwurf ist im Internet unter wolfsburg.verkehrswendestadt.de zu finden.
Kontakt zu Aktivist*innen vor Ort: 015218533384