Seit September 2015 haben alle Vorstände von VW behauptet, nichts gewusst zu haben. Der frühere Audi-Chef Rupert Stadler will jetzt im Dieselskandal ein Geständnis ablegen. Nach 180 Verhandlungstagen und der Androhung einer Gefängnisstrafe sieht er wohl keinen anderen Weg mehr, als den „Deal“ einzugehen. „Deal” ist der offizielle Begriff für die “Verständigung zwischen Gericht und Verfahrensbeteiligten”, bei der sich das Gericht mit den anderen Beteiligten – der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung vor allem über das maximal zu erwartende Strafmaß einigt für den Fall, dass der Angeklagte ein Geständnis ablegt. Stadler wird glimpflich davon kommen trotz nachgewiesener organisierter Kriminalität, millionenfachen Abgasbetrugs, Extra-Profiten und Behinderung der Justiz. Das ganze Betrugsmanöver war ein Kapitalverbrechen zum Zweck, das alte Geschäftsmodell noch ein paar Jahre weiter laufen zu lassen. Die Gewinnrücklagen von Volkswagen, über 130 Milliarden Euro, singen ein Lied davon, ein Fest für die Großaktionäre, für den Porsche-Piëch-Clan und eine Sabotage der Verkehrswende.